Der Send – die größte Kirmes im Münsterland
Dreimal im Jahr ist Send in Münster - die größte Kirmes im Münsterland, die Jahr für Jahr bis zu eine Million Besucherinnen und Besucher anzieht.
Schaustellerbetriebe aus der ganzen Bundesrepublik kommen im Frühling, im Sommer und im Herbst nach Münster, um Nostalgisches und natürlich die neuesten Sensationen an Fahrgeschäften zu präsentieren.
Schöne neue Tradition - nicht nur für Familien: der Familientag. Am Donnerstag lockt der Send ganztägig von 14:00 bis 23:00 Uhr mit einer Ermäßigung von 30 Prozent bei allen Fahr- und Belustigungsgeschäften. Verkaufsgeschäfte müssen den Preis für einen Hauptartikel um 25 Prozent senken.
Schöne alte Tradition: Es gibt ein großes Feuerwerk - im Frühjahr und im Herbst beginnt es ca. 21 Uhr, beim Sommersend ca. 22.30 Uhr. Beim Frühjahrssend 2022 findet allerdings kein Feuerwerk statt.
Der ca. 32.000 qm große Festplatz auf dem Schlossplatz ist nah zur Innenstadt an der "grünen" Promenade vor der malerischen Kulisse des Münsteraner Schlosses gelegen. Zu jedem Send finden sich bis zu 200 Schaustellerbetriebe hier ein - mit High-Tech-Hochfahrgeschäften für Abenteuerlustige, den klassischen Fahrgeschäften wie Riesenrad, Autoscooter und Karussells, Belustigungsgeschäften und Geisterbahnen, nostalgischen oder auch supermodernen Schaugeschäften und vielen gastronomischen Betrieben.
Infos und praktische Tipps zur Anreise und Parkmöglichkeiten finden Sie auf der Homepage der Stadt Münster
Termin für den Sommersend: 13.07. bis 17.07.2023
Termin für den Herbstsend: 21.10. bis 29.10.2023
Schaustellerverband Münsterland e.V.
- Fuggerstr. 19
48165 Münster

© Presseamt Münster: Bernhard Fischer

© Presseamt MünsterVIEW

© Presseamt MünsterVIEW
Synode - Markt - Volksfest
Ein reiner Vergnügungsmarkt ist der Send noch nicht sehr lange - jedenfalls gemessen an seiner langen Geschichte: Der Name "Send" ist von "Synode" abgeleitet, mit der seit dem 9. Jahrhundert die zweimal jährlich gehaltene Versammlung der Geistlichen und der führenden Vertreter des Bistums bezeichnet wurde.
Vermutlich im 11. Jahrhundert schloss sich an die Synode ein Markt an, der sich von dem gewöhnlichen Wochenmarkt für die Stadtbewohner unterschied: Verkaufsbeschränkungen und Privilegien einheimischer Kaufleute und Handwerker wurden für den Sendmarkt aufgehoben, d. h. jeder durfte frei Waren anbieten. Zu diesen Jahrmärkten strömte die Landbevölkerung der weiteren Umgebung, um preiswert einzukaufen. Außerdem galt ein besonderer Marktfriede, der eine erhebliche Verschärfung des geltenden Stadtfriedens bedeutete. In Münster wurde bis 1578 jeder Bruch des Marktfriedens, der mit Blutvergießen verbunden war, mit dem Tode bestraft; nach 1578 durfte der Rat in weniger schweren Fällen das Urteil mildern.
Die Jahrmärkte wurden durch ein öffentliches Zeichen angezeigt, zunächst wohl durch eine rote Fahne an einem der Domtürme, seit dem Herbstsend 1578 durch das Sendschwert am Rathaus.
Auf dem Bild ist der bis 1923 ausgestellte hölzerne Arm zu sehen. 1923 wurde ein neuer Arm gefertigt, der noch heute zum Send am Rathaus ausgehängt wird - allerdings wird heute der Marktfrieden nicht mehr durch den Henker gewahrt!
Ach, das hätten wir lieber nicht betonen sollen! Vielleicht haben wir damit die frechen Diebe ermuntert, das Sendschwert in der Herbstsendnacht auf den 24. Oktober 2000 dreist zu entwenden...
Vom historischen Sendschwert fehlte im Frühjahr 2001 immer noch jede Spur. Dennoch hatte Münster nicht etwa erstmals seit 1578 einen "schwertlosen" Send: Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann veranlasste, dass bereits zum Frühjahrssend wieder eine Rekonstruktion an der Nordwestecke des Rathauses ausgestellt werden konnte.
Um die Rekonstruktion des historischen Schwertes hat sich das Stadtmuseum bemüht - keine leichte Aufgabe, denn das Schwert ist nie technologisch untersucht worden. So wurde es bestmöglich nach Literaturangaben und Fotografien gefertigt: Nach Abbildungen aus einem Grundlagenwerk von Max Geisberg aus den 1940er Jahren, altem Bildmaterial aus dem eigenen Haus und aus dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege und nicht zuletzt nach Erinnerungen und Fotomaterial von Münsteranern entwickelte sich die technische Vorlage für das eigentliche Handwerk: Schmied und Bildhauer machten sich an die Arbeit.
Während Schmied Christopher Kleine (Hamm) sich um die beachtliche 114 Zentimeter lange Klinge und die Parierstange aus Stahl kümmerte, entstand in der Werkstatt des Bildhauers Siegfried Springer (Telgte) der hölzerne Arm mit geschnitzter Faust, der das - stumpfe - Schwert senkrecht nach oben hält.
Textquelle: Stadt Münster