Die Begräbnis- und Trauerkultur hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren geändert. Vielerorts sind Wälder entstanden, in denen die Urnen von Verstorbenen bestattet werden und wo man in einer ganz anderen Atmosphäre trauern kann. Seit November 2015 gibt es in der Horstmarer Bauerschaft Alst einen Trauerwald, dessen Betreiber nicht nur eine letzte Ruhestätte anbieten – sie achten besonders auf das „Gesamtpaket“. Es ist anzunehmen, dass in Zukunft die Nachfrage nach Grabplätzen in Trauerwäldern steigen wird. Hierbei wird die biologisch abbaubare Urne mit der Asche des Verstorbenen am Fuße eines ausgewählten Baumes beigesetzt. Diese alternative Ruhestätte hatte auch vorher schon ihre Vorzüge. Zur natürlichen Umgebung, die zu jeder Jahreszeit ihren besonderen Reiz entfaltet, kommt die Gewissheit, dass die Pflege einer herkömmlichen Grabstelle entfällt. Gerade in heutigen Zeiten, in denen Angehörige durchaus in weiter entfernt liegenden Gegenden wohnen, kann dies eine erhebliche Erleichterung sein. Mit dem derzeit 3,5 Hektar großen „Waldfrieden“ in Horstmar hat sich inzwischen ein Trauerwald etabliert, der mehrere Besonderheiten aufweist. So lädt ein 2,5 Kilometer langer, naturbelassener Rundweg zu Spaziergängen ein. Überall gibt es zudem Sitzmöglichkeiten, auf denen man in aller Ruhe den Verlust des geliebten Menschen verarbeiten kann. Im Gegensatz zu altbekannten Friedhöfen erscheint der gesamte Trauerwald außerdem sehr aufgeräumt. Von der Schriftart auf Namensschildern bis zur Gestaltung der Ruhebänke, einheitliche Vorgaben führen dazu, dass für das Auge des Betrachters eine gewisse Unruhe gar nicht erst aufkommt. Möglich gemacht hat das Holger Behr, der mit seiner Frau Anne Trindeitmar-Behr den „Waldfrieden“ ins Leben gerufen hat. „Als unabhängiger Dienstleister wollen wir durch Leistung überzeugen“, so Behr. Mit Rat und Tat steht das Ehepaar als erfahrener und kompetenter Partner schon bei der Vorsorge zur Seite, bevor ein Sterbefall eintritt. Bei der Organisation und Gestaltung der Beisetzung im „Waldfrieden“ ist die umfassende persönliche Beratung ebenso selbstverständlich, auch wenn die Form der Trauerfeier weitgehend den individuellen Wünschen des Verstorbenen und dessen Angehörigen überlassen bleibt.
Die Trauernden werden aber auch nach der Beerdigung nicht allein gelassen. Am ersten Sonntag im Juni findet jährlich ein gemeinsamer Gedenktag statt. An diesem besonderen Tag sind alle, die im „Waldfrieden“ einen lieben Menschen beigesetzt haben, zu einer kleinen Andacht eingeladen. Anschließend hat man die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Einmal monatlich wird zudem zu einem Trauercafé im Café-Restaurant Mauritius in Steinfurt eingeladen. Wer den „Waldfrieden“ einmal persönlich kennenlernen möchte, kann dies bei ebenfalls monatlich stattfindenden. Dann hat man auch die Möglichkeit, sich eingehend über eine Reservierung eines „persönlichen“ Baumes zu informieren. Weitergehende Informationen zum Trauerwald sind unter www.waldfrieden-horstmar-alst.de zu finden oder telefonisch unter 02558 / 605 99 25.
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(v.l.n.r) Clemens Schmuck, Ingo Wolfgarten, Friedemann Petter, Björn Sterzenbach, Daniel „Dän“ Dickopf