Weißt Du von jenen Heiligen?

Das Christentum in Kiew und der Ukraine

Ikonen-Museum Recklinghausen
21. September 2024 bis 5. Januar 2025

Mit der als Titel der Ausstellung zitierten Frage wendet sich Rainer Maria Rilke an die Leser:innen seines zwischen 1899 und 1903 verfassten Stunden-Buches, das unter dem Eindruck zweier Reisen ins russische Zarenreich entstand.

Besonders der Besuch des Kiewer Höhlenklosters hatte den Dichter stark bewegt. Er widmete den Mönchen einen eigenen Abschnitt, um sie seinem Publikum näherzubringen. Die Ausstellung knüpft daran an und stellt die hierzulande wenig bekannten christlichen Heiligen und Orte der Ukraine vor. Sie ist ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine, deren Kulturdenkmäler durch den russischen Angriffskrieg massiv gefährdet sind.

Während ukrainischer Literatur, Musik und zeitgenössischer Kunst bereits zahlreiche Veranstaltungen gewidmet wurden, wurde die Geschichte der das Land prägenden christlich-orthodoxen Kultur in der Kulturszene bisher kaum thematisiert. Sie ist ein wichtiger Mosaikstein für das Verständnis des Landes und des Konfliktes mit Russland. Die Ausstellung erzählt von der Christianisierung der Kiewer Rus und den ersten slawischen Heiligen, die auf dem Gebiet der heutigen Ukraine lebten und wirkten. Zahlreiche Exponate sind dem Kiewer Höhlenkloster gewidmet, dem größten und bedeutendsten Kloster in der Ukraine. Es ist ein nationales Wahrzeichen des Landes und gehört seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Weitere geistliche Zentren der Ukraine befinden sich in Tschernihiw, Ochtyrka und Potschajiw. Die Klöster an diesen Orten besitzen wundertätige Ikonen und andere Heiligtümer, die jährlich tausende Pilger:innen aus der orthodoxen Welt anziehen.

Alle Ausstellungstexte liegen auf Deutsch und auf Ukrainisch vor. Ein zweisprachiger Katalog kann zum Preis von 15 Euro im Museum erworben werden.

Die Fotorechte: Ikonen-Museum Recklinghausen