„Ich versuche, eine Formensprache zu finden, die allgemein verständlich ist. Wenn man Kinderzeichnungen ansieht, so sind sie fast nicht voneinander zu unterscheiden, ob das Kind jetzt aus den USA, aus Deutschland, China oder Afghanistan kommt. Die Kinderzeichnung hat ganz klare Formen, und so versuche ich, auch zu arbeiten.“
Abi Shek wurde 1965 in Israel geboren und lebt seit seinem Studium in Stuttgart. Bereits mit 16 Jahren war er fasziniert von der Kunst des Holzschnitts und seiner deutschen Tradition. Dies war ein Grund für seinen Umzug nach Deutschland. Seine monumentalen Darstellungen von Tieren (Rinder, Vögel, Ziegen und mehr) sind meistens Holzdrucke, manchmal ergänzt mit minimalistischen Pinselstrichen, seinen „Zeichnungen“.
Er produziert auch Skulpturen und Wandobjekte aus Metall im Groß-und Kleinformat, oftmals aus gebrauchtem Material vom Schrottplatz. Abi Shek findet Inspiration im landwirtschaftlichen Alltag des Kibbuzes, wo er aufwuchs, in der jüdischen Schrifttradition, aber auch in den Berberkulturen und in den antiken Künsten des Nahen Ostens. Natur und Kultur liegen darin immer nahe beieinander, sind ineinander verschränkt und produzieren einen eigenständigen Kosmos im Ausstellungsraum.
Diese Ausstellung begibt sich auf die Suche nach den unterschiedlichen Inspirationen und verschiedenen Mal-, Druck und Skulptur-Techniken, die Abi Shek in seinem Werk verwendet. Dabei ist es ihm immer wichtig, das Material seinen Eigenschaften entsprechend zu verarbeiten und dabei eine universelle Formensprache zu verwenden. Damit produziert er archaische, beständige und klare Bilder.
An die Thematik unseres Hauses anschließend, liegt ein Fokus dieser Ausstellung auf Abi Sheks Werken mit jüdischem Inhalt. Dies sind metallene Wandobjekte, die aus der Beschäftigung mit religiösen Traditionen und Schriften hervorgegangen sind und teils für spirituelle Räume erschaffen wurden.
„Die Kunst ist wichtiger als ich, also gebe ich ihr Platz. Sie hat ein eigenes Leben, und sobald sie fertig ist, hat sie mit den Beobachter*innen zu tun. Die sehen möglicherweise etwas Anderes darin als ich.“
Im Rahmen seiner Ausstellung hat Abi Shek auch einige Objekte in der Dauerausstellung untergebracht. Seine modernen Skulpturen machen sich nach Meinung der Kuratorin gut neben den traditionellen Judaica und anderen historischen Objekten.
Diese Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Kathrin Pieren, Abi Shek und Thomas Ridder.
Die Ausstellung wird gefördert durch
„Wenn ich mich mit Worten hätte ausdrücken können, wäre ich Schriftsteller geworden. Was ich versuche zu sagen, kann man nicht mit Worten sagen. Ich versuche, möglichst materialgerecht zu arbeiten. Die Ästhetik, und der Umgang mit Materialien haben ethische Komponenten.
Abi Shek wurde 1965 in Rehovot (Israel) geboren und wuchs im Kibbuz Beit Nir, in einer ländlichen trockenen Gegend auf. Er war von viel Natur umgeben, Viehhaltung und Landwirtschaft waren Teil seiner gewohnten Umgebung und seines täglichen Lebens. Kunst war ebenfalls immer präsent. Abis Vater war der Bildhauer und Keramikkünstler Moshe Shek und Shula Shek seine Mutter war Goldschmiedin.
1990-1996 studierte Abi Shek freie Kunst (Bildhauerei) bei Prof. Micha Ullman an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Es folgten zwei weitere Jahre Aufbaustudium ebenfalls bei Prof. Ullman. 1998 war er Mitarbeiter der Kunstschule Labyrinth in Ludwigsburg.
Abi Shek hat mehrere Preise und Stipendien erhalten, darunter 1993 den Akademiepreis der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. In den letzten Jahren hat er zahlreiche Soloshows und Gruppenausstellungen in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland gehabt. Seine Werke sind in den Sammlungen von Museen und Kunstgalerien in Deutschland und der Schweiz vertreten.
Mehr Information zu Abi Shek finden Sie auf www.abishek.de
© Westfälischen Salzwelten – Fotografin Nicola Manita
© Sauerland-Tourismus e.V. - Klaus-Peter Kappest - REACT EU
© Foto: Münsterland e.V. / Philipp Fölting
(v.l.n.r) Clemens Schmuck, Ingo Wolfgarten, Friedemann Petter, Björn Sterzenbach, Daniel „Dän“ Dickopf