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Auf dem Weg zur Klimaneutralität:
Plastikrecycling muss stärker in den Fokus rücken
Kunststoffproduktion und -abfallverbrennung verursachen hohe CO2-Emissionen – Neben innovativen emissionsarmen Produktionsprozessen müssen Vermeidung von Plastikabfall und Recycling vorangetrieben und Potenzial der Kreislaufwirtschaft ausgeschöpft werden – Dafür ist klarer politischer Rahmen notwendig – Reform des Emissionshandels und Produktstandards für Kreislaufwirtschaft wären wichtige Elemente Die Kunststoffproduktion sorgt nicht nur für Abfallberge, sondern erzeugt auch CO2-Emissionen und treibt damit den Klimawandel voran. Auf eine Tonne Plastik entfallen für Herstellung und Verbrennung knapp fünf Tonnen CO2. In Deutschland werden derzeit weniger als 20 Prozent der bei EndverbraucherInnen anfallenden Plastikabfälle recycelt. ForscherInnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) haben untersucht, wie diese Quote gesteigert werden kann. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass eine ganze Reihe an politischen Instrumenten nötig ist, um das CO2-Einsparpotenzial der Kreislaufwirtschaft voll auszuschöpfen.

Fast fünf Tonnen CO2 für eine Tonne produzierten Kunststoff

„Plastik verursacht nicht nur bei der Produktion erhebliche Treibhausgasemissionen: Rund zwei Drittel des Kunststoffabfalls werden aktuell mit hohem CO2-Ausstoß verbrannt“, sagt Studienautorin Xi Sun aus der Abteilung Klimapolitik. Die Herstellung einer Tonne Kunststoff erzeugt fast zwei Tonnen CO2, bei der Verbrennung des Abfalls kommen weitere 2,7 Tonnen CO2 hinzu. „Die Klimaziele Deutschlands und der restlichen EU werden verfehlt, wenn nicht erhebliche Anstrengungen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft unternommen werden“, ergänzt Co-Autor Frederik Lettow. „Um bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu sein, reicht es nicht aus, allein auf emissionsarme Produktionsprozesse zu setzen.“ Dies gelte für den gesamten Grundstoffsektor, in dem rund 70 Prozent der industriellen Treibhausgasemissionen anfallen.
Die EU-Kommission will mit Reformvorschlägen für das europäische Emissionshandelssystem gewährleisten, dass der CO2-Ausstoß effektiver bepreist wird. Denn bisher gibt es weitreichende Ausnahmeregelungen im EU-Emissionshandel für Hersteller von Grundstoffen wie Plastik und die Müllverbrennung. Dadurch wird das CO2-Preissignal weitestgehend ausgesetzt und die Kreislaufwirtschaft systematisch benachteiligt. Mit dem für den 14. Juli angekündigten EU-Gesetzespaket „Fit für 55“ (55 Prozent Emissionsminderungen bis 2030) müsse die EU-Kommission Farbe bekennen, fordert Studienautor und Leiter der Abteilung Klimapolitik, Karsten Neuhoff. „Werden nur neue Minderungsziele verkündet oder ist der Kommission auch das Erreichen der Ziele wichtig? Messlatte wird sein, ob durch den Reformvorschlag das volle CO2-Preissignal Anreize schafft für alle Akteure zur klimaneutralen Herstellung, Einsparung, längeren Nutzung und wertstofflichen Wiederverwertung von Plastik.“

Für effektives Recycling ist Bündel an Maßnahmen notwendig

Ein verstärktes und hochwertigeres Recycling ist nur möglich, wenn mehrere Hemmnisse entlang der gesamten Wertschöpfungskette beseitigt werden. So gibt es bisher kaum Anreize bei der Herstellung von Produkten und Verpackungen, eine spätere Wiederverwertbarkeit zu berücksichtigen. Deswegen sollte über Produktstandards und eine Weiterentwicklung der Gebührenstruktur des Dualen Systems erreicht werden, dass etwa Kunststoffverpackungen recycelbar gestaltet werden. Denn bisher schränkt eine Vielzahl von Zusatzstoffen im Plastik die weitere Verwertbarkeit des Abfalls ein. Mit einer gesetzlichen Beschränkung auf wenige Zusatzstoffe könnten Abfälle effizienter getrennt und damit wiederverwertet werden.
Zudem könnten etwa umfassende Informationen über Umweltauswirkungen das Verbraucherbewusstsein für Abfalltrennung und nachhaltigen Konsum stärken und Investitionen in eine verbesserte Recyclinginfrastruktur angeregt werden. Für eine effektive Umsetzung dieser Schritte ist es schließlich wichtig, politische Verantwortlichkeiten und klare Ziele für Recyclingquoten festzulegen und darüber der Öffentlichkeit jeweils zeitnah zu berichten.

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