Eine zentrale Frage der Studie, welche beim renommierten Mauss Research-Institut in Berlin in Auftrag gegeben wurde, ist, an welchem Gesundheitsbegriff sich politische Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung orientieren. Internationale Organisationen wie die OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit), FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen), UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) und die WHO (Weltgesundheitsorganisation) unterstützen zwar bereits das „One Health“-Konzept, bei dem die Wechselwirkung zwischen menschlicher und tierischer Gesundheit diskutiert wird. Dieser Zugang lässt allerdings das Tierwohl größtenteils außer Acht. Mit dem „One Welfare Framework“ bringt VIER PFOTEN diesen wesentlichen Aspekt nun verstärkt in die Debatte ein. Die Empfehlungen der Studie betreffen Maßnahmen, die die Gesundheit von Mensch und Tier fördern, das Klima und die Biodiversität schützen sowie negative Auswirkungen auf die Ökonomie minimieren. So zählen die drastische Reduktion von Tierprodukten, die Verringerung der weltweiten Tierbestände und ein schrittweises Ende der Massentierhaltung zu den wirksamsten Maßnahmen zur Pandemieprävention.
„Es werden bislang weiterhin nur die Symptome von COVID-19 bekämpft, aber nicht die Ursache dieser zoonotischen Pandemie. Das ursächliche Problem ist die gestörte Beziehung zwischen uns Menschen, den Tieren und der Umwelt. Nur wenn weltweit konkrete Maßnahmen ergriffen werden, die Tierleid beenden, können zukünftige Pandemien erfolgreich verhindert werden. Im Hinblick auf den World Health Summit und die Debatte über ein internationales Pandemieabkommen fordern wir deshalb von den Verantwortlichen, Tierschutz als integrierten Bestandteil der Pandemieprävention zu verankern. Denn solange Tiere leiden, werden auch wir Menschen unter den Folgen von Zoonosen wie COVID-19 zu leiden haben.“
Josef Pfabigan, VIER PFOTEN Vorstandsvorsitzender
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichen Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.
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