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Lehrermangel in Grundschulen bis 2030 größer als bislang erwartet
Schon heute fällt es schwer, die offenen Stellen für Lehrkräfte zu besetzen, vor allem an den Grundschulen. Neueste Berechnungen auf Basis aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen nun: Der Lehrermangel im kommenden Jahrzehnt wird noch größer als erwartet. Bis 2025 fehlen demnach 11.000 Grundschullehrkräfte mehr als bisher von der Kultusministerkonferenz prognostiziert.

Der Lehrermangel in Grundschulen wird im Laufe der nächsten sechs Jahre dramatischer als bislang angenommen. Im Jahr 2025 fehlen mindestens 26.300 Absolventen für das Grundschullehramt. Die Kultusministerkonferenz (KMK) ist in ihrer Prognose aus dem Oktober 2018 hingegen von lediglich rund 15.300 fehlenden Lehrkräften ausgegangen. Diese Diskrepanz ist auf einen stärkeren Anstieg der Schülerzahlen zurückzuführen. Ging die KMK im vergangenen Jahr noch davon aus, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Primarstufe im Jahr 2025 bei 3,064 Millionen liegen würde, zeigt eine Schülerzahlenprognose auf der Basis der aktuellen Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Bundesamts, dass die Zahl der Grundschulkinder rund 3,232 Millionen betragen dürfte. Dies entspricht einem Plus gegenüber der KMK-Schätzung von rund 168.000 Schülern.

Auch 2030 werden die Schülerzahlen absehbar höher liegen als von der KMK erwartet: Statt den von ihr geschätzten 3,019 Millionen muss dann im Primarbereich mit 3,181 Millionen Schulkindern gerechnet werden. Zu diesen Ergebnissen kommen die beiden Bildungsforscher Klaus Klemm und Dirk Zorn in ihrer für uns erstellten Analyse, in der sie die Prognose der KMK mit der Schülerzahlentwicklung vergleichen, die sich aus der jüngsten Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Bundesamts ableiten lässt. Wenn es bis 2025 nicht gelingt, die bis dahin entstandene Lehrkräftelücke zu schließen, droht der Lehrermangel bis 2030 fortzubestehen. Dem von der KMK bisher prognostizierten Absolventenüberschuss von 6.750 Grundschullehrkräften für die Jahre 2026 bis 2030 steht nach den jetzigen Berechnungen nämlich ein zusätzlicher Bedarf von 10.600 Lehrkräften entgegen – und schulpolitische Ambitionen wie der Ganztagsschulausbau sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Unser Vorstand Jörg Dräger ordnet die neuesten Zahlen ein: "Gleichzeitig dauert es noch etliche Jahre, bis die zusätzlich eingerichteten Studienplätze für das Lehramt an Grundschulen auch mehr Absolventen hervorbringen. Wir brauchen daher schnelle Lösungen, um gute Bildung für alle gewährleisten zu können", fährt Dräger weiter fort.

Überraschungen bei Bedarfsprognosen zukünftig vermeiden

Um dem Lehrermangel kurzfristig begegnen zu können, ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen nötig. Eine entscheidende Rolle spielt die Qualifizierung von Personen ohne Lehramtsbefähigung für die Grundschule. Das betrifft neben Gymnasiallehrkräften auch die sogenannten Quereinsteiger, also Personen mit Fachstudium, aber ohne Lehramtsabschluss. Diese gelte es, so Dräger, umfassend berufsbegleitend zu qualifizieren und mit Mentorenprogrammen erfolgreich in die Kollegien zu integrieren. Auch sollten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um das Potenzial der bereits aktiv tätigen Grundschullehrkräfte auf freiwilliger Basis besser auszuschöpfen: Angehende Ruheständler könnten so ermuntert werden, länger zu unterrichten. Unterstützungsmaßnahmen zur Vereinbarkeit von Lehrerjob und Familie können Lehrkräften in Teilzeit ermöglichen, ihr Unterrichtspensum zu erhöhen. Dräger fordert zudem: "Zukünftig sollten die Bedarfsprognosen jährlich aktualisiert werden, um schneller auf die demographische Entwicklung reagieren zu können." Nur so ließen sich Überraschungen vermeiden und mehr Zeit für politische Reaktionen gewinnen.

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