Die wichtigsten Infos für Dich und Deine Tiere auf einen Blick
Das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) breitet sich aktuell in Deutschland aus und beherrscht zunehmend unseren Alltag. Da sich viele Menschen angesichts der aktuellen Lage fragen, ob ihre Haustiere ebenfalls erkranken und das Virus zudem verbreiten können, haben wir die wichtigsten Infos für Dich zusammengefasst und werden diese laufend aktualisieren:Können Hunde und Katzen an COVID-19 erkranken und/oder das Virus übertragen?
Bisher gibt es nur vereinzelte Fälle, bei denen Haustiere positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden: zwei Hunde in Hong Kong und vier Katzen (eine aus Belgien, eine aus Hong Kong, zwei Katzen aus New York). Bei allen Tieren wird davon ausgegangen, dass die Übertragung von SARS-CoV-2 vom erkrankten Besitzer auf das Tier erfolgte. Die Hunde und die Katze aus Hong Kong zeigten keine Symptome einer Erkrankung. Die Katze aus Belgien zeigte vorübergehende Verdauungs- und Atemprobleme und ist inzwischen wieder genesen. Die beiden Katzen aus New York, die aus unterschiedlichen Haushalten stammten, zeigten beide milde Symptome einer Erkrankung. Somit gibt es momentan keinerlei Belege für Infektionen mit schwerem oder tödlichem Verlauf bei Haustieren.Die Wissenschaft geht bislang davon aus, dass Hunde und Katzen das Virus nicht auf Menschen übertragen und somit keine Rolle in der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen. Auch das dafür zuständige Friedrich-Löffler-Institut (FLI) empfiehlt derzeit keine strikte Trennung oder Quarantäne von Hunden und Katzen.
Wenn man selbst an COVID-19 erkrankt ist, sollte man den Nahkontakt mit dem Tier möglichst meiden (vor allem kein Gesicht-Schnauze-Kontakt) und sich vor und nach dem Kontakt mit dem Tier die Hände waschen. Unabhängig davon sollten alle Tierhalter, wie alle anderen Menschen auch, natürlich die grundsätzlichen Hygieneregeln beachten und einhalten, wie beispielsweise gründliches Händewaschen. Darüber hinaus sind derzeit jedoch keinerlei Maßnahmen nötig. Auch wenn aktuell vereinzelte Bilder von Tieren mit Atemmasken kursieren, sind sowohl diese als auch Desinfektionsmittel nicht nötig. Im Gegenteil: Sie stressen die Tiere enorm und können zudem ihre Haut und Schleimhäute schädigen.
Was ist mit Kaninchen, Meerschweinchen und Co.?
Auch andere Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Kanarienvögel oder Wellensittiche können nach aktuellen Erkenntnissen nicht an COVID-19 erkranken und das Virus auch nicht übertragen. Das Gleiche gilt für Pferde und Tiere in der Landwirtschaft.Untersuchungen in China und am Friedrich-Löffler-Institut wiesen nach, dass Frettchen unter Laborbedingungen experimentell mit SARS-CoV-2 infiziert werden können. Das bedeutet aber nicht, dass man vermehrt besorgt sein muss, wenn man Frettchen als Haustier hält. Bisher wurde keine Infektion mit SARS-CoV-2 eines als Frettchen gehaltenen Haustiers nachgewiesen.
Wenn mein Tier Kontakt zu einer Person mit SARS-CoV-2-Infektion hatte, bin ich dann gefährdet?
Bislang liegen keine Informationen dazu vor, dass Haustiere SARS-CoV-2 übertragen können. Da die wissenschaftlichen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, solltest Du die aktuelle Situation aber weiter im Blick behalten und die allgemeinen Hygienevorgaben beachten. Auch wir werden Dich weiter auf dem Laufenden halten.Gibt es grundsätzlich Coronaviren bei Hunden und Katzen?
Ja, gibt es, aber Du musst Dir keine Sorgen machen. Denn die bei Hunden und Katzen auftretenden Coronaviren spielen bei Menschen keine Rolle. Vielmehr handelt es sich dabei um Erreger, die bereits seit Jahren bekannt sind und ebenfalls bekannte Krankheitsbilder verursachen. Die betroffenen Hunde bekommen Durchfall und bei Katzen können die Viren die sogenannte Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) auslösen. Katzen mit FIP zeigen verschiedene Symptome und leiden zum Beispiel unter Durchfall, Fieber, neurologischen Störungen, verlieren Gewicht oder erbrechen sich. Wie immer gilt hier: Zeigen Deine Tiere Anzeichen, dass sie krank sind, kontaktiere bitte Deine Tierärztin oder Deinen Tierarzt, damit Deine Tiere entsprechend behandelt werden können.Es gibt das Gerücht, dass sich das Coronavirus mehrere Tage auf dem Fell eines Tieres halten kann und sich der Mensch anstecken könnte. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit zu SARS-CoV-1, geht das RKI von einer Tenazität (Überlebensfähigkeit in der Umwelt) von bis zu sechs Tagen aus. Eine aktuelle US-Studie hat eine Tenazität von rund 72 Stunden von SARS-CoV-2 auf Oberflächen aus Stahl und Kunststoff bestätigt. In Aerosolen soll der Erreger ca. drei Stunden überleben. In Deutschland sind gemäß Bundesamt für Risikobewertung bislang jedoch keine Fälle von Infektionen bekannt, die auf die Berührung kontaminierter Oberflächen zurückzuführen sind.
Das Friedrich-Löffler-Institut hat sich dahingehend geäußert, dass Tiere in einem Haushalt mit infizierten Personen zwar mit dem Erreger kontaminiert werden können (z. B. über das Fell), dass dies dann allerdings nur geringste Mengen des genetischen Materials des Erregers sind, welche für eine Infektion eines weiteren Menschen sehr wahrscheinlich nicht ausreichen. Bislang wird davon ausgegangen, dass Hunde oder Katzen keine Rolle für die Verbreitung von SARS-CoV-2 unter den Menschen spielen. Das Einhalten grundsätzlicher Hygieneregeln wie Hände waschen sollte sowieso beachtet werden.