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Warum Menschen Lebensmittel wegwerfen
Der Joghurt im Kühlschrank ist „abgelaufen“. Was tun – ein wertvolles Lebensmittel wegwerfen oder noch essen? Mit diesem inneren Konflikt hat sich die Sozialpsychologie der Universität Trier befasst. (dgk) In Deutschland werden jedes Jahr 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, so beziffert es das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Für gut die Hälfte davon sind private Verbraucher verantwortlich. Pro Verbraucher/-in landen 75 Kilo Lebensmittel im Müll. Die meisten wissen wohl, dass man beispielsweise Nudeln oder Zucker nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums – anders als verderbliche Lebensmittel mit Verfallsdatum – noch essen kann. Dennoch schmeißen wir sie in die Tonne. Forschende der Universität Trier haben Erklärungen für Lebensmittelverschwendung gesucht. „Wahrscheinlich kennen wir alle den Konflikt: Auf der einen Seite wissen wir, dass das Wegwerfen von Lebensmitteln der Umwelt schadet. Auch entstehen Kosten, wenn man dann das Produkt neu kauft. Auf der anderen Seite verbinden wir negative Assoziationen mit abgelaufenen Lebensmitteln. Sie lagen vielleicht länger herum und sehen nicht mehr so schön aus, sodass man vielleicht sogar vermutet, dass es riskant sein könnte, die Lebensmittel zu essen,“ so der Sozialpsychologe und Projektleiter Dr. Benjamin Buttlar. Dieser innere Konflikt konnte anhand von Experimenten belegt werden. „Lange ging die Forschung davon aus, dass Menschen einfach nicht genug über ein Thema wissen und deshalb Dinge tun, die eigentlich nicht gut sind“, so Buttlar. In einem weiteren Experiment wurden deshalb zusätzliche Informationen wie die Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums oder die ökologischen Konsequenzen von Lebensmittelverschwendung gegeben. Doch die Einstellung gegenüber den Lebensmitteln änderte sich dadurch nicht merklich. Der Sachverhalt ist wesentlich komplexer. Bei Lebensmittelverschwendung spielt beispielsweise eine Rolle, ob wir gerade dazu in der Lage sind, Informationen zu verarbeiten, sodass wir Lebensmittel probieren, oder ob wir uns doch lieber auf das Mindesthaltbarkeitsdatum verlassen, so Buttlar. Dabei spielen auch unsere Gewohnheiten eine große Rolle. Gefragt sind intelligente Kampagnen und Informationen, die man leicht anwenden kann. Buttlar nennt hier beispielsweise die Faustformel „2+2+2“ für Lebensmittelreste. Zwei Stunden könnten frisch zubereitete Lebensmittel außerhalb des Kühlschranks stehen, zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden und zwei Monate im Gefrierfach sein, ohne dass man die Haltbarkeit zusätzlich prüfen müsse. Auch das BMEL hält auf der Seite „Zu gut für die Tonne“ Tipps bereit unter den Stichworten: gut planen, richtig lagern, haltbar machen, Reste verwerten. Gerade untersuchen die Forschenden ein weitverbreitetes Verhalten: Viele Menschen kontrollieren Lebensmittel wie Joghurts nicht sofort, wenn sie gerade das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, sondern lassen sie erst noch im Kühlschrank stehen. „Wenn sie nach einigen Tagen ‚lange genug‘ abgelaufen sind, sagen sie sich dann, dass es in Ordnung ist, dass man sie wegwirft. Wir wollen herausfinden, wodurch man dieses Aufschieben der Entscheidung beeinflussen kann“, sagt Buttlar.

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