Corona-Folgen:
Bei Aktien und anderen Geldanlagen nicht hektisch werden
Die Angst vor dem Coronavirus hat auf den Finanzmärkten Kursstürze verursacht. Viele Anleger sind entsprechend verunsichert und verkaufen ihre Anteile beziehungsweise bangen um ihre anderweitige Altersvorsorge. Aber ist jetzt überhaupt die Zeit für solche Entscheidungen?Das Wichtigste in Kürze:
Aktienbesitzer sollten Ruhe bewahren und nicht hektisch verkaufen. Aktienfonds-Sparpläne als Altersvorsorge sollten einfach weiterlaufen. Auch wer seine Altersvorsorge anders organisiert hatte, sollte vor allem in Ruhe entscheiden.Das bedeutet aber nicht, dass jegliche Geldanlage einfach so weiterlaufen sollte wie bislang. Oft gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, über die es sich lohnt in Ruhe nachzudenken.
Wer einzelne Aktien besitzt, sollte sein Depot prüfen. Einzelaktien sind übrigens – unabhängig von Corona – immer eine Strategie mit höherem Risiko als bei Aktienfonds.
Vorsicht gilt auch im Umgang mit Gold als Geldanlage und mit ungefragtem Rat von Beratern.
Trotz starker Kursschwankungen an den Aktienmärkten aus Angst vor dem Coronavirus sollten Sie jetzt auch in Geldfragen besonnen handeln und sich im Zweifel unabhängig beraten lassen, bevor Sie womöglich folgenreiche Entscheidungen treffen.
Die eigene langfristige Geldanlage / Altersvorsorge auf eine bessere Grundlage zu stellen, ist immer ein gutes Vorhaben. Wir haben dazu einige Informationen zur aktuellen Situation für Sie zusammengetragen.
Aktienkurse sind stark in Bewegung
Die Aktienmärkte sind im März in Folge der Pandemie weltweit eingebrochen. In kurzer Zeit hat sich der Wert der im Deutsche Aktienindex DAX enthaltenen Unternehmen um rund 40 Prozent reduziert. Selbst bei weltweiter Streuung betrugen die Verluste zwischenzeitlich rund 35 Prozent. Wichtig ist für Anleger dabei aber: Für eine langfristige Anlagestrategie spielt das keine Rolle, vorausgesetzt das Geld ist breit gestreut auf sehr viele Aktien unterschiedlicher Branchen und Länder. Denn hier gilt: Kaufen und Liegenlassen hat bisher langfristig zu den besten Anlageergebnissen geführt. Ohnehin sollten Sie bei Ihrer Altersvorsorge auf einen langen Anlagehorizont von zehn Jahren aufwärts und breite Streuung achten. Und trotz aller Crashs und Krisen: Der deutsche Aktienindex DAX hat sich in den vergangenen 30 Jahren in etwa verzehnfacht.Wer Aktien hat, sollte diese also nicht hektisch verkaufen. Wenn Sie zum Beispiel in Fondssparpläne als Altersvorsorge investieren, dann ist ein Kurseinbruch zwischendurch kein Problem. Denn bei niedrigen Kursen bekommen Sie für das gleiche Geld, das Sie regelmäßig in den Sparplan einzahlen, derzeit mehr Anteile – das heißt Sie profitieren in dem Fall sogar von den zwischenzeitlich gesunkenen Kursen. Entscheidend gerade bei Sparplänen ist vielmehr, wie sich die Kurse gegen Ende der Sparphase entwickeln, wenn Sie das Geld dann z.B. für Ihren Ruhestand benötigen. Entscheidend ist aber auch, in welche Produkte man investiert hat. Da gibt es sehr günstige und gute Produkte, aber auch haarsträubend teure mit fragwürdigen Anlagestrategien. Wenn Aktien für Sie grundsätzlich in Frage kommen, empfehlen wir ausschließlich Aktien-ETFs. ETF steht für Exchange Traded Fund – börsengehandelter Fonds. Oft spricht man auch von Indexfonds. Eine geografisch breite Streuung erreichen Sie zum Beispiel mit dem MSCI All Country World. Auch eine Streuung über mehrere Anlageklassen ist für Ihre Altersvorsorge sinnvoll. Immobilien oder sichere Anlagebausteine wie Festgeld sind eine sinnvolle Ergänzung.
Besitzen Sie Einzelaktien an Unternehmen, könnten Sie wegen der Entwicklungen durch das Coronavirus Ihr Depot checken: Welche Unternehmen könnten perspektivisch besonders von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sein? Haben Sie zum Beispiel Anteile in der Luftfahrt- oder Reisebranche, denken Sie über eine Umschichtung nach. Das bedeutet aber auch, dass Sie möglicherweise schon jetzt Geld verlieren, wenn der Aktienwert niedriger ist als zum Zeitpunkt Ihres Kaufs.
Nur wenn Sie jetzt dringend auf das Geld angewiesen sind, können Sie durchs Verkaufen eventuelle stärkere Verluste vermeiden. Können Sie dagegen noch einige Zeit warten, bis die Ansteckungsgefahr durch wirksame Medikamente und Impfungen gebannt ist, behalten Sie Ihre Aktien – zumindest dann, wenn Sie von diesem Unternehmen weiterhin überzeugt sind.