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Endlich rauchfrei?

Aufhören ist jetzt!

Mit guten Vorsätzen ist das ja immer so eine Sache: Man setzt sich Ziele, doch häufig scheitert man an der langfristigen Umsetzung, obwohl das durchaus lebensentscheidend sein kann.
Hatten auch Sie sich für 2019 vorgenommen endlich mit dem Rauchen aufzuhören und sind bereits in den ersten zwei Wochen des neuen Jahres gescheitert? Maximal fünf Prozent der Raucher, die auf eigene Faust einen Rauchstopp versuchen, sind ein Jahr später noch abstinent, obwohl sie es sich fest vorgenommen haben. Gebe ich bei Google: „Aufhören zu rauchen“ in die Suchmaske ein, bekomme ich rund 3.570.000 Ergebnisse. Bedeutet, dass sich hierzulande scheinbar viele mit der Sucht auseinandersetzen.
Ungefähr ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung raucht. Damit liegt Deutschland beim Tabakkonsum in Europa im Mittelfeld. Unterschiede im Rauchverhalten zeigen sich nach wie vor zwischen Männern und Frauen und in hohem Maße zwischen verschiedenen sozialen Gruppen.

In den letzten Jahren hat sich die allgemeine Raucherquote rückläufig entwickelt. Ein starker Trend zum Nichtrauchen ist bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten. In Deutschland rauchen laut Epidemiologischer Suchtsurvey 2015 ca. 29 Prozent der Erwachsenen, das entspricht ungefähr 20 Millionen Menschen. Andere Untersuchungen kommen zu ähnlichen Ergebnissen (für einen Überblick siehe zum Beispiel Jahrbuch Sucht 2017). Die Raucherquote macht bei Männern 31 und bei Frauen 26 Prozent aus.
In fast allen Altersgruppen rauchen mehr Männer als Frauen (Ausnahme: 25- bis 29-jährige Frauen). Über einen längeren Zeitraum betrachtet, nähern sich jedoch die Anteile der Raucherinnen und Raucher aneinander an. Folgende Grafik verdeutlicht diese Entwicklung. Jeder fünfte Mann in Deutschland raucht täglich, weitere 10 Prozent rauchen immerhin gelegentlich. Bei den Frauen sind die entsprechenden Prozentanteile etwas geringer: Ca. 17 Prozent rauchen täglich, 8 Prozent gelegentlich.
Viele Raucherinnen und Raucher interessieren sich für einen Rauchstopp und ein Großteil von ihnen geht ihn auch an. Über ein Drittel von ihnen (etwa 36 Prozent) hat in den vergangenen zwei Jahren versucht, mit dem Rauchen aufzuhören.
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. 25 bis 30 Prozent aller Krebstodesfälle sind auf das Rauchen zurückzuführen. Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für Krebserkrankungen. Der beste Schutz dagegen ist: Aufhören.

Tabakverbrauch

In Deutschland wurden im Jahr 2016 insgesamt 25,1 Milliarden Euro für Tabakwaren ausgegeben, etwa 1 Milliarde Euro weniger als im Jahr davor. Die Nettoeinnahmen aus der Tabaksteuer betrugen im Jahr 2016 14,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von mehr als 700 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2015 entspricht. Die Kosten, die durch tabakbedingte Krankheiten und Todesfälle entstehen, werden auf bis zu 79 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Von dieser Summe sind ungefähr ein Drittel direkte Kosten für das Gesundheitswesen, etwa zwei Drittel stellen sogenannte „indirekte Kosten“ dar, wie beispielsweise Ausfälle bei der Produktion und Frühverrentungen.

E-Zigarette – eine vermeintlich harmlose Alternative

Seit einiger Zeit erfährt die elektrische Zigarette (E-Zigarette) in Deutschland eine zunehmende Aufmerksamkeit und Verbreitung. E-Zigaretten bestehen aus einem Mundstück, einem Akku, einem elektrischen Vernebler und einer Wechsel-Kartusche, in der sich eine Flüssigkeit („Liquid“) befindet. Das Liquid wird beim Ziehen am Mundstück vernebelt und als Aerosol inhaliert. Bei einigen Modellen leuchtet dabei eine Diode (LED) am vorderen Ende auf, die das Glimmen einer Tabakzigarette imitiert. Der Konsum von E-Zigaretten wird als „Dampfen“ bezeichnet. Die Liquids der E-Zigaretten enthalten als Hauptbestandteile ein Vernebelungsmittel (Propylenglykol oder Glyzerin), Wasser, Ethanol, Nikotin und häufig verschiedene Aromastoffe. Liquids ohne Nikotin sind ebenfalls erhältlich.

Kurzfristig kann es nach dem Gebrauch von E-Zigaretten zu Atemwegsirritationen und eventuell auch zu Entzündungsreaktionen in den Bronchien kommen. Einige der beigefügten Aromastoffe können Allergien auslösen.

Langfristige Schäden durch den Konsum von E-Zigaretten sind derzeit noch nicht ausreichend untersucht, da E-Zigaretten erst vor wenigen Jahren eingeführt wurden. Welche Folgen insbesondere regelmäßiges und langfristiges Inhalieren der Inhaltsstoffe des Elektrodampfs hat, lässt sich deshalb aktuell kaum abschätzen. Untersuchungen haben gezeigt, dass einige Liquids und Aerosole krebserregende Substanzen (Kanzerogene) enthalten. Die Konzentration dieser Substanzen wie etwa Formaldehyd und Acetaldehyd ist laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) unter anderem abhängig von der Batteriestärke, dem Nutzungsverhalten und dem Gerätetyp. Modernere Produkte produzieren offenbar weniger giftige Aldehyde als ältere Produkte. Das DKFZ schätzt die Menge der Kanzerogene im Dampf von E-Zigaretten zwar insgesamt als gering ein. Es weist aber auch darauf hin, dass es für Kanzerogene keinen Grenzwert gibt, unterhalb dessen eine krebserzeugende Substanz als unbedenklich gilt. Die Schlussfolgerung des DKFZ lautet deshalb, dass „besonders bei Dauerkonsum eine Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann“.
Dafür könnte auch das in den meisten E-Zigaretten enthaltene Nikotin verantwortlich sein. Laut DKFZ fördert Nikotin das Wachstum bestehender Tumoren und steht außerdem im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Bei Schwangeren schadet Nikotin zudem dem ungeborenen Kind.
Beim Kampf gegen die durch Rauchen verursachten Gesundheitsschäden fällt Deutschland vor allem durch Negativrekorde auf: Es ist das einzige Land in der Europäischen Union, das uneingeschränkt große Plakatwerbung für Tabakprodukte erlaubt. Deutschland hat europaweit die größte Dichte an Zigarettenautomaten und in den meisten Bundesländern einen unzureichenden Nichtraucherschutz. Deswegen gehört es seit Jahren in der Tabakkontrolle zu den Schlusslichtern in Europa. Eine Handvoll konsequent umgesetzter Maßnahmen könnte Deutschland bei der Tabakprävention in die einer führenden Industrienation angemessene Position bringen. Welche Maßnahmen dazu geeignet sind, ist ein zentrales Thema, das die fast 400 Teilnehmer der diesjährigen 15. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle im DKFZ diskutieren.
„Deutschland hat sich zwar das Gesundheitsziel gesetzt, den Tabakkonsum zu reduzieren und verfügt auch über einen Maßnahmenkatalog dazu. Dieser wird aber nicht konsequent umgesetzt“, sagt Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums des DKFZ. „Stattdessen reagierte Deutschland in den vergangenen Jahren in der Tabakkontrolle meist nur auf Vorgaben der Europäischen Union.“ So wurden mit den bestehenden Werbebeschränkungen und der Einführung der bildlichen Warnhinweise („Schockbilder“) auf Tabakverpackungen lediglich EU-Richtlinien umgesetzt.
Der Raucheranteil ist in Deutschland – vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen – zwar rückläufig, aber immer noch raucht etwa ein Viertel der Erwachsenen und jedes Jahr sterben rund 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Dies sind vermeidbare Todesfälle: „Rauchen ist der bedeutendste einzelne Risikofaktor für Krebserkrankungen“ betont Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. „Ein Ende der Tabakepidemie ist in Deutschland nicht in Sicht – andere Länder hingegen haben sich bereits das Ziel gesetzt, innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahrzehnten den Raucheranteil unter fünf Prozent zu senken.“
Das Deutsche Krebsforschungszentrum fordert daher gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) in einem Positionspapier die neue Bundesregierung auf, endlich konsequente Maßnahmen zur Tabakkontrolle umzusetzen. Dazu gehören in erster Linie ein umfassendes Verbot von Werbung, Promotion und Sponsoring für Tabakprodukte, die Verbesserung und bundesweite Vereinheitlichung des Nichtraucherschutzes sowie deutliche, kontinuierliche Erhöhungen der Tabaksteuer. Wesentlich wäre außerdem eine bessere Unterstützung des Rauchstopps durch die Kostenübernahme für wissenschaftlich gesicherte Methoden der Tabakentwöhnung durch die Krankenkassen.

Endlich Schluss damit

Die Bzga hat unter der www.rauchfrei-info.de viel Tipps für Raucher zusammengestellt, die bei einem Rauchstopp hilfreich sein können. Unter Einstellungen verändern werden einige typische hinderliche Gedanken vorgestellt, die einen Rauchstopp manchmal erschweren und wie sich dennoch motivieren können. Im Alltagscheck überprüfen Sie Ihre Rauchmuster, um anschließend Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Außerdem finden Sie Tipps bei Verlangensattacken und Hilfe bei Entzugssymptomen und wie Sie in solchen Situationen mit Ihren Mitmenschen umgehen können. Eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und Entspannung kann Ihnen den Rauchstopp erleichtern.

Weitere Infos unter
www.rauchfrei-info.de
www.bzga.de
www.dkfz.de
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