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Startschuss für den Nutri-Score:
foodwatch fordert EU-weite Kennzeichnungspflicht
Die Lebensmittelampel „Nutri-Score“ startet in Deutschland auf breiter Front. Hersteller dürfen das Logo ab diesem Monat auf ihre Produkte drucken. Dazu erklärt Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Mit dem Nutri-Score setzt sich in Deutschland zum ersten Mal eine verbraucherfreundliche und von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelte Kennzeichnung durch – gegen den Willen der Lebensmittelindustrie. Studien zeigen: Die Nutri-Score-Ampel hilft den Menschen, gesünder einzukaufen und gibt den Herstellern einen Anreiz, Rezepturen zu verbessern – und er kann auf einen Blick entlarven, wenn eine Zuckerbombe als Fitnessprodukt vermarktet wird. 

Aber der ‚Kampf um die Ampel‘ ist noch lange nicht vorbei: So lange der Nutri-Score nur freiwillig ist, wird er kaum Wirkung entfalten können. Und die Industrie arbeitet bereits daran, die Kennzeichnung zu verwässern – damit beispielsweise Wurst oder Zuckergetränke besser abschneiden. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner darf auf diese Forderungen aus der Wirtschaft nicht eingehen und muss die deutsche EU-Ratspräsidentschaft dazu nutzen, den Nutri-Score europaweit verpflichtend einzuführen – nur so bietet er im Supermarkt echte Orientierung.“ Hintergrund:
Der aus Frankreich stammende „Nutri-Score“ bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe und bestimmte Proteine in eine Gesamtbewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – auf einer fünfstufigen Skala von „A“ auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes „C“ bis zum roten „E“ für die ungünstigste. Das Logo ist schon seit einiger Zeit in deutschen Supermärkten zu sehen. Mehrere Lebensmittelhersteller und Händler haben eine Einführung angekündigt, wenn der Rechtsrahmen da ist. Eine entsprechende Verordnung von der Bundesregierung soll in den nächsten Tagen in Kraft treten. Weil eine gesetzliche Verpflichtung allein auf nationaler Ebene nach europäischem Recht nicht möglich ist, bleibt die Kennzeichnung jedoch nur freiwillig.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hatte sich lange gegen eine Lebensmittelampel gestemmt. Unter anderem ließ sie offenbar eine wissenschaftliche Studie umschreiben, die dem Nutri-Score ein gutes Zeugnis ausgestellt hatte. Frau Klöckner gab ihren Widerstand auf, nachdem sich die Mehrheit bei einer Verbraucherbefragung 2019 für den Nutri-Score ausgesprochen hatte.
Doch auch nach Einführung des Nutri-Score ist das System unter Beschuss und droht zu verwässern. Die Lebensmittellobby arbeitet bereits mit Hochdruck daran, die Berechnungsgrundlage der Ampel-Kennzeichnung so zu verändern, dass unausgewogene Produkte gesünder abschneiden – selbst einige Zuckergetränke bekämen dann eine grüne Ampel.

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