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Unser täglich Brot

Sahnetorte wird Biogas

In manchen Geschäften bleibt jede fünfte Backware liegen und geht nicht über die Ladentheke. Das ist das Ergebnis einer im Oktober in Berlin vorgestellten WWF-Studie und Fall-Analyse zur Lebensmittelverschwendung bei Bäckereien und Backshops. Demnach sind nicht nur Verbraucher verantwortlich, sondern auch eine massive Überproduktion. Die sogenannten Retouren werden bestenfalls gespendet. Brot landet jedoch auch im Tierfutter, die Schwarzwälder Kirschtorte wird zu Biogas. Auffällig: In kleinen Handwerksbetrieben sind weitaus weniger Retouren zu beklagen. Positive Spitzenreiter liegen bei gerade einmal einem Prozent – sind aber leider nicht die Regel. Mittlere bis große Backwarenunternehmen haben Verluste von bis zu 19 Prozent der produzierten Menge. Im Schnitt liegen die Retouren zwischen 12-15 Prozent. Laut aktuellen Schätzungen ergeben sich bei Backwaren in Deutschland insgesamt Verluste von etwa 1,7 Mio. Tonnen pro Jahr. Die ökologischen Auswirkungen: Die Ernte von rund 398.000 Hektar Ackerland wird verschwendet. Das entspricht einem Acker der größer ist als Mallorca. Zudem werden unnötige 2,46 Mio. Tonnen Treibhausgase ausgestoßen.

„Es ist schizophren: Um Ernteerträge zu maximieren, wird der Anbau intensiviert. Abgesehen von den Pestiziden belastet im Getreideanbau auch die für die hohen Backansprüche übliche Stickstoffdüngung zum Schluss der Wachstumsperiode die Umwelt. Zugleich schmeißen wir Säckeweise die aus dem Getreide produzierten Lebensmittel weg“, kritisiert Jörg-Andreas Krüger, Abteilungsleiter Ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland. Auch vor dem Hintergrund der diesjährigen Trockenheit und den daraus resultierenden Ernteverlusten sei diese Verschwendung problematisch: „Wetterextreme werden durch die Erderhitzung zunehmen. Zukünftig sollten und können wir es uns schlichtweg nicht mehr leisten, Ackerland in diesem Ausmaße zu beanspruchen, um das darauf angebaute Getreide als Brot, Croissant oder Törtchen in den Müll zu werfen.“

Hintergrund: Intransparenz und schwierige Recherche

Die Studie „Unser täglich Brot“ wurde im Auftrag des WWF von Mai 2017 bis März 2018 auf Grundlage einer umfassenden Recherche sowie Interviews und Fallanalysen durchgeführt. Die Recherche war von zahlreichen Schwierigkeiten begleitet, die unter anderem durch die mangelnde Kooperation- und Auskunftsbereitschaft vonseiten verschiedener Bäckereibetriebe, des Einzelhandels, der Entsorgungsindustrie und der Futtermittelbranche herrührten. Des Weiteren wurde der Autorin die Teilnahme an einer Fachtagung untersagt.

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