Verbraucherreport 2018: Zu wenig Vertrauen in die Politik
Für den Verbraucherreport fragt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) jedes Jahr 1.000 Menschen in Deutschland nach ihrer Meinung zu Themen rund um den Verbraucherschutz. Die Ergebnisse des Verbraucherreports 2018 zeichnen ein klares Bild: Verbraucherschutz ist den Menschen wichtig und sollte in der Politik mehr Beachtung finden.„Verbraucherschutz bedeutet für viele Menschen Sicherheit im Alltag. Umso erschreckender ist, dass das Vertrauen der Befragten in die Politik beim Thema Verbraucherschutz sehr gering ist. Hier haben Flugchaos und Dieselskandal sicher ihren Teil zur Verunsicherung beigetragen. Die Bundesregierung darf nicht nur mit unzureichenden Resultaten vor sich hingipfeln. Die Menschen erwarten Lösungen für ihre Probleme. Die Bundesregierung muss endlich die Interessen der Verbraucher in den Mittelpunkt rücken“, erklärt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.
Verbraucherschutz kann besser werden
Nach Einschätzung der Befragten wächst der Handlungsbedarf in vielen Lebensbereichen, vor allem bei den Themen Gesundheit, Telekommunikation sowie Verkehr und Reisen. Bei diesen Themen sank der Anteil der Verbraucher, die ihre Interessen ausreichend geschützt sehen, im Vergleich zum Vorjahr zum Teil um mehr als fünf Prozentpunkte.Verbraucherschutz kann besser werden: Über 70 Prozent der Befragten wünschen sich mehr unabhängige Informationsmöglichkeiten und einfachere und kostengünstigere Klagemöglichkeiten. „Die Einführung der Musterfeststellungsklage bedeutet hier einen Meilenstein für Verbraucherinnen und Verbraucher. Wir setzen die neue Möglichkeit unverzüglich ein und reichen Klage gegen VW ein. Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen mit ihren Schäden nicht noch länger allein gelassen werden“, so Klaus Müller.
Weiterhin hohen Stellenwert für die Menschen hat auch im Verbraucherreport 2018 die Sicherstellung einer ausreichenden Altersversorgung. 90 Prozent der Befragten halten diese für sehr wichtig. Hier muss die Bundesregierung jetzt Reformen anschieben und ein öffentlich-rechtlich organisiertes Standard-Produkt für die private Altersvorsorge entwickeln, das sich an den Bedürfnissen der Verbraucher orientiert.